Gaudlitz - Amt
vor
Wurzen über 200 Jahre existierende Sondergemeinde, 1598 baut Heinrich von Gaudlitz auf dem Gebiet seines Gutes auf dem Crostigal (Vorstadt) 11 Wohn-Häuser , diese verschmelzen mit dem Gutsgelände zur von Wurzen unabhängige Sondergemeinde - die Gaudlitz, die mit der Gemeinde Crostigall unter Amtshoheit verbunden bleibt, jetzige Häuser der Postgasse sind 1733 und später erbaut, 1839/43 erfolgt die Vereinigung der beiden Amtsgemeinden Crostigall und Gaudlitz mit der Stadtgemeinde Wurzen
Gaudlitz-Bach
zwischen Gaudlitz(ort) und Sornzig dahinfließender Gaudlitzgrundbach, rechter Nebenbach des Sornzigbaches, Name bezieht sich auf den Ort Gaudlitz als Quellgebiet
Gaudlitz-Bach in Leisnig
entspringt im SE in Nähe des Schützenhauses, fließt nach ca.1100 m (davon ca. 100m im Quellgebiet verrohrt) durch ein Wiesen- u. Waldgebiet am Eichberg in den Wallbach und in die Mulde – bezieht sich wahrscheinlich auf eine Gaudlitzfamilie, die das Quellgebiet besaßen
Gaudlitz-Berg bei
Röcknitz
gehörte seit 1400, damals als „Starkaberg“ bezeichnet, als „Beystück“ bis ca. 1635 zum Nischwitzer Lehen der Familie von Gaudlitz. Er diente wohl vorrangig der Holznutzung und der Jagd. Über einen Steinbruch aus dieser Zeit ist bisher nichts bekannt.
Der Berg ist 225 m hoch. Er gehört zu den Hoburger Bergen, auch Hohburger Schweiz genannt, einem kleinen vulkanischen Massengebirges (Teil des sächsischen Vulkanitbeckens). Der Quartzporphyr dieses Gebietes ist relativ fest und wenig verwittert. Kirchen und feste Gebäude im weiten Umfeld wurden seit Alters her aus diesem Material erbaut, später für Eisenbahn- und Straßenbau). Am Osthang wächst noch heute ein herrlicher Buchenwald. Die Aussicht reicht bis zu den Ausläufern des Erzgebirges.
1878 kaufte der Thammenhainer Rittergutsbesitzer, Kammerherr Adolf Freiherr von Schönberg, den Gaudlitzberg und legte 1892 am Südrand des Löbenberges in Hohburg einen Steinbruch an. Ein Jahr darauf eröffnete er einen weiteren Steinbruch am Gaudlitzberg. Heute umfasst der Berg einen tiefen Porphyrsteinbruch, der 1981 stillgelegt wurde. Seine steilen Hänge nutzen seit 1997 Bergsteiger zu ausschließlich schwerer Klettereien in den Schwierigkeiten V bis VIIIb, seit 2012 Veranstaltungsort des Freiluft-Bergfilm-Festival(Gaudlitz Filmtrophäe) des Dt. Alpenvereins.
Gaudlitz Cup
fand am 8.7.2018 in der Netzsch Arena im nordbayerischen Selb (Lk Wunsiedel im Fichtelgebirge (Regierungsbezirk Oberfranken, direkt an der tschechischen Grenze) statt. Überregional ist Selb als Porzellanstadt bekannt. Der bekannteste Sportverein der Stadt, der Eishockey-Club VER Selb(„Selber Wölfe“), wurde 2018 mit seiner U13 Mannschaft Landesligameister. Der mit internationaler Beteiligung von vier U13-Knaben-Eishockeyteams durchgeführte Wettbewerb erhielt den Namen seines Hauptsponsors, der GAUDLITZ GmbH Coburg. Am 1.1.2014 hatte der davor in Selb beschäftigte Diplom-Wirtschaftsingenieur Niels Roelofsen die alleinige Geschäftsführung des Unternehmens übernommen. Den Wettbewerb gewann die Jugendmannschaft des HC Energie Karlovy Vary (Karlsbad), aus Tschechien.
Gaudlitz Ecke
in Hagenburg PLZ 31558 wird eine Kreuzung der vier Straßen: Lange Str. B441 / Schierstraße L445 / Twegte / Altenhäger Str. B441 genannt. Der Name bezieht sich auf ein angrenzendes Wohngeschäftshaus der Familie Gaudlitz, die als Hausbesitzer darin bis 1985 ein Haushaltswarengeschäft führte. Um 1900 erbaute der in Sachsen geborene und in Chemnitz um 1885 lebende Emil Gaudlitz (+1932) gemeinsam mit seiner Ehefrau Luise geb. Windheim ein kleines Haus in dem er wohnte und sich als Glaser selbständig machte. Mit den Jahren kamen der Verkauf von Farben und Eisenwaren dazu.
1909 vertrieb er über den Verlag: Hagenburg Verlag Emil Gaudlitz eine colorierte Postkartenserie mit Hagenburgischen Ansichten. Sein Sohn Ernst Gaudlitz übernahm mit seiner Ehefrau Marie geb. Möller den Laden und stieg ins Fahrradgeschäft mit Ersatzteilhandel ein. Das einstöckige Eckhaus wurde mit den Jahren zwar ständig vergrößert, aber der Laden blieb für das Warenangebot zu klein. 1954 erfolgte in dritter Kaufmanns-Generation durch Helmut Gaudlitz und seine Ehefrau Anna geb. Busch ein größerer Umbau zu dem noch heute vorhandenen Wohngeschäftshaus mit modernem Großladen mit 6 Schaufenstern. Nach dem zu frühen Tod des Helmut Gaudlitz führte seine Ehefrau bis 1983 das Geschäft fort.
1985 wurde der Laden an eine Kleider- und Wäschereinigung, später an eine Druckerei für Offset-, Digitaldruck und Werbetechnik vermietet.
Gaudlitz - Familie
ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Gaudlitz Namensträgern weltweit seit 2000, in der die Aktivitäten von einem Familienrat mit einem Familiensprecher geleitet und koordiniert werden. Zweck des Familienverbandes sind neben der Pflege der Kontakte heutiger Namensträger untereinander und der gegenseitigen Unterstützung, die Erforschung der Geschichte der Familie, die Förderung des Ansehens der Familie und Bewahrung ihrer historischen Leistungen. Darstellung der Aktivitäten und generelle Informationen erfolgen auf der Home page www.gaudlitz-familie.de. Die Mitglieder erhalten regelmäßige mail Rundbriefe und führen im zweijährigen Rhytmus ein Familientreffen durch.
Gaudlitz-Gasse
in
Wurzen in Bezug auf die 1598 errichteten
Gaudlitzhäuser benannte Straße, die nach Einrichtung der sächsischen Poststation 1696 im
Gaudlitzschen Hof durch Kurfürst August den Starken und Bau des heutigen wappengeschmücktes Posttores 1734 in heutige Postgasse umbenannt, den Namen trug die Gasse wahrscheinlich über 100 Jahre
Gastwirtschaft Gaudlitz
in
Gauerstadt über drei Generationen und rund 100 Jahre betriebene Restauration, wurde seit 1885 von Johann Adolf Gaudlitz (1863-1928) bis 1965 von Ernst Gaudlitz und in dritter Generation von seiner Tochter Clara, verh. Lachmann bis Anfang der 80er Jahre des 20.Jh. bewirtschaftet.
Gaudlitz-Gut
bei
Wurzen zwischen 1490 und 1655 im Besitz der Familie von Gaudlitz / Nischwitz befindliches Gut, um für seinen Bischofssitz 1489 von Meißen nach
Wurzen zu verlegen legte Bischof … zur Gewinnung harte Quader von beiden Seiten des Crostigal einen Steinbruch an, dadurch entstand gleichzeitig eine Auffahrt von der Muldenfurt zur Hochfläche, an der sich ehemals (1579) behäbige Gasthöfe und 5 Freigüter, u.a. das weiträumige
Gaudlitz Freigut befanden, zum Gut gehörte im angrenzenden früher sumpfigen Rosental (trennt Crostigall von Domberg mit deutlichen Hängen, gebildet durch die Rietzschke – rechter Zufluß zur Mulde, seit Mitte des 19.Jh. im Stadtgebiet verrohrt) der bis 1870 existierende Postteich (danach verfüllt), die Häuser standen am Teichdamm, zwei Steinbrüche lassen sich noch heute auf dem Crostigall nachweisen, der sog. Hohlweg und das Pandurenloch, wahrscheinlich am 7.4.1637 morgens im Verlauf einer Brandstiftung an der Stadt vernichtet, urk.1652 „wüst liegendes Gut Gaudlitz" auf dem Crostigall bezeichnet, vom 16. bis 18. Jh. war Wurzen die letze Übernachtungsstation im Postverkehr zw. Dresden und Leipzig (1.Meißen, 2.Oschatz), 1625 erste regelmäßige Postverbindung - zweimal wöchentlich Fußbotenpost, 1652 Umwandlung in Reitpost, 1681 zweimal pro Woche Postkalesche, bis 1696 befand sich die Post im Steinhof am Crostigall, danach wird im ehemaligen Gaudlitzschen Freigut auf dem Crostigall eine „kursächsische Posthalterei“ unter Kurfürst August dem Starken eingerichtet, besteht bis 1808, aus dieser Zeit existiert noch heute Herrenhaus, Gesindehaus, Pferdeställe (1997/98 abgerissen), Remisen, barockes Posttor von 1734
Gaudlitz-Haus
in
Berlin
(lt. Telefonbucheintrag) eines der ersten 1903 fertiggestellten Wohnhäuser in der Goßlerstr. 19 (seit 1951 Corinthstr.54) im am südöstl. Rande Berliners gelegenen Stralauer Viertel, 4 stöckiger Gebäudekomplex mit repräsentativer Fassadengestaltung und Schmuckelementen des Vorderhauses, Seiten- und Hinterhaus, als erstes Vorzeigeobjekt erbaut von Maurermeister Andreas Gottlieb Gaudlitz, er kam als Maurerpolier 1890 von Brieskow / Kreis Lebus nach Berlin, gründete 1897 mit seiner Ehefrau Wilhelmiene ein eigenes Baugeschäft und erbaute als Bauunternehmer mit seinem Sohn Reinhold von 1902 bis 1905 neun eigenständig nummerierte Wohn-/Geschäftshäuser im 1892 geplanten und 1900 begonnenen Stralauer Viertel an der Spree in Berlin
Gaudlitz-Häuser
in Wurzen 1598 baut Heinrich von Gaudlitz auf dessen Gelände, dem Steinberg, auf der Mitternachtsseite der Gaudlitzgasse, auf dem Crostigal (Vorstadt) in der heutigen Postgasse 11 Wohnhäuser (Gaudlitz-Häuser, wahrscheinlich für auf seinem Hof beschäftigte Familien - (Vorreiter des heutigen sozialen Wohnungsbaus) 1714 waren es 13 Stellen, seit 1612 bewohnt und da er sie ohne Wissen des Amtes errichtete wurde jedes Haus mit 1 Gulden Schutz-Geld jährlich durch das Amt belegt . Diese verschmelzen mit dem Gutsgelände zur von Wurzen bis 1839 unabhängigen Amt Gaudlitz. 1728 schenkt der Bischhof die Gaudlitz-Häuser der Fleischerinnung (jetzige Häuser sind 1733 und später erbaut), 1806 brennen in der Post-und Färbergasse 62 Häuser ab
Gaudlitzer Kranichau
in Gaudlitz, 1945 enteignet, kaufte die Familie des Leipziger Stadtplaner Dr. Ludolf Colditz das Kloster Sornzig samt dem dazugehörigen parkähnlichem Waldstück „Kranichau“ und dem Gaudlitzer Oberhof nach 1990 vom Freistaat Sachsen zurück und führte es in eine Stiftung über. Zu Zeiten als der Oberhof Gaudlitz noch der Familiensitz der Familie Colditz war, welcher später als Pflegeheim verwendet wurde, wurde die Kranichau auch als Park genutzt. Heute zeugen noch einige Reste von Parkbänken und der Teichanlage vom einstigen Zustand. In touristischen Werbetexten wird in umgangssprachlicher Verkürzung für die Kranichau bei Gaudlitz die Wortverbindung Gaudlitzer Kranichau verwendet.
Gaudlitz–Kreuzung
in Coburg (umganssprachlich) vielbefahrene Straßenkreuzung mit Ampelreglung (Callenberger Straße kreuzt den Kürengrund) in der Nähe der
Gaudlitz Werke
Gaudlitz – Ort
im Freistaat Sachsen, Kreis Oschatz, östlich Sornzigs / südlich Mügelns, erste urkundliche Erwähnung der Siedlung 1243 Gudelitz (Übergabe an das Kloster Sornzig = Zinsdorf), 1250 Gudeliz, 1310 Gudelitz (Errichtung eines Herrensitzes als „Oberhof"), 1327 Gudelicz, 1352 Gudelich, 1378 Gudelicz verwaltmässig Castrum Meißen, Supanie Schlagwitz, Guedenicz, 1543-1547 Gaudalitz, 1450 Gaudlicz, 1496 Gawdelitz, 1551/52 Gaudelitz, 1558 Gaudelitz, 1791 Gaudlitz, Name wird mit „Leute des Gudla" bzw. „Fiedler" erklärt
altsorbische Siedlung, die auf das 8.-10.Jh. zurück geht, Rundweiler mit 3-5 Vierseitenhöfen und abgelegenem „Oberhof"
1551/52: 49 Einw.(6 besessene Mann x 7), 7 Inwohner, 15 Hufen Land, gewannähnliche Streifenflur = Hinweis auf dt. Kolonisten, als 1241 das Kloster Sornzig gestiftet wird, erhält es die Gerichtsbarkeit für die Ortslage Gaudlitz mit 5 Bauernstellen, Oberhof war ein Grangie - ein wirtschaftlich und gewerblicher Musterhof / Klosterhof des Klosters Sornzig, 1310 als Herrensitz erwähnt, verwaltmässig 1378 castrum Meißen, Supanie Schlagwitz, nach Reformation zum Schulamt Meißen, 1555 nach Altmügeln gepfarrt, 1579 unter Verwaltung des Altbischofs zu Mügeln, 1590 verwaltmässig Amt Wurzen Klosteramt Sornzig, 1816/17 brennt die gesamte Ortslage ab, heutige Gebäudesubstanz, einschl. Oberhof wurden danach aufgebaut, 1900 145 ha Land, 1924 wird der Boden von G. in die Spitzengruppe klassifiziert
gab einer oder mehreren Familien als Wohn- bzw. Lehnsort Ende des 13.Jh. den Familiennamen
Gaudlitzschenke
Name eines zweigeschossigen Wirtshauses in
Mehlis bei Mutzschen, welches in der Zeit von ca.1835 bis 1888 durch einen Gaudlitz bewirtschaftet wurde. Das Gebäude wurde 2005 im Rahmen einer Straßenbaumaßnahme abgerissen.
Gaudlitz Stanztechnik
in Maßweiler/Rheinland Pfalz
mittelständiger Betrieb über vier Generationen in Familienbesitz, 1900 von dem aus dem sächsischen Hainichen stammenden Rudolf Gustav Gaudlitz (*um1840) in Pirmasens gegründet, in zweiter Generation 1925 unter dem Namen “R. Gaudlitz” von den Brüdern Gustav Emil (1864-1933), Richard ( ) und Kurt (1893- ) Gaudlitz als Modellfabrik u. Lederagentur für Damenschuhe geführt, in dritter Generation von Gustav Gaudlitz (1912-…) vom Modelleur zum Hersteller von leichten Zuschnittmessern zum Stanztechnikspezialisten am Standort Maßweiler ausgebaut, knüpft internationale Verbindungen, 2000 in vierter Generation von Bernd Gaudlitz (1948) übernommen, ca. 30 Beschäftigte, Herstellung von Stanzwerkzeugen für Auto- und Schuhindustrie, 2010 ? Übernahme durch Arnold & Co.GmbH Stanzmesserfabrik-Pirmasens
Gaudlitz-Stiftung
im Jahr 1860/63 stiftet Dr.jur.Eduard Gaudlitz, Rechtsanwalt, Stadtrat und Mitglied des Armendirektoriums aus Leipzig einen Stiftungsbetrag von 500 Mark für die Armenfürsorge.
Im Jahr 1882 stiftet die Witwe Wilhelmine Alexandrine Franziska Gaudlitz aus Leipzig der Leipziger Universität 115.000 Markt mit der jährlich am Tag des Todes ihres Sohnes Richard (eines Jura Studenten) ein oder mehrere Studenten aus Sachsen eine Hochschulförderung aus den Zinsen der Stiftung erhalten, die Stiftung trug den Namen
Richard Gaudlitzsche Stiftung
Gaudlitz-Tor in Heldburg/ Thüringen
Die mittelalterliche Stadt Heldburg (Henneberger Land / Herzogtum Sachsen Meiningen) hatte einst eine die Altstadt umschließende Stadtummauerung mit 14 Türmen und zwei Haupttoren, dem Unteren und dem Oberen Tor an der Durchfahrtsstraße und weiteren Toren in den Vorstädten. Davon sind noch 3 Türme und das Untere Tor (aus dem Jahr 1560, 2. Geschoß aus 17.Jh.) mit mehreren Teilen der Stadtmauer erhalten.
Am nordwestlichen Eingang der Durchgangsstraße zur Altstadt bei den heutigen Häusern Rossmarkt 173 und Häfenmarkt 46 befand sich einst das Obere Tor, welches auch „Gaudlitzer Thor“ genannt wurde. Das Tor wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19 Jh. bis vor 1900 abgebrochen. Nur der Name der am Ende der Straße befindlichen ehemaligen Gaststätte „Oberes Tor“ erinnert heute noch daran.
1394 erhielt Heldburg das Stadtrecht. Damit durften Märkte abgehalten, Steuern erhoben und eine Stadtmauer errichtet werden. Die Stadtmauer 1402 begonnen, teilweise mit ursprünglich doppeltem Mauerring, ab 1551 wurden die neu entstandene Obere und Untere Vorstadt einbezogen war 1559 im Wesentlichen fertig. 1663 wurde noch ein Stadtgraben angelegt.
Die Bezeichnung des Oberen Tores als „Gaudlitz Tor“ bezieht sich wahrscheinlich auf den Bürger, Huf- und Waffenschmiedemeister Johann Georg Gaudelitz (*1774 wahrscheinlich in Simmershausen + nach 1848), dessen Haus bzw. Schmiede sich am Oberen Tor befand.
Ab 1799 erfolgte an den Stadttoren der Einsatz von Provisianern, die für das tägliche Öffnen und Schließen der Tore, die Kontrolle der Ein- und Ausfahrt am Tor, die Erhebung des Brückenzolls und die Ausgabe der Pflasterzollzettel verantwortlich wurden. Einer dieser Provisianer könnte dieser Johann Georg Gaudlitz gewesen sein, der als 74 Jähriger im Jahr 1848 in einer Liste der Heldburger Bürgerwehr auftaucht.
Als ehemaliges Schmiedegebäude, kommen sowohl das heutige Wohnhaus (Nr.3) mit dem Pferdekopf in der Fassade als auch das heutige Wohnhaus (Häfenmarkt Nr. 46) in dem die Stadtmauer noch heute in der Südfassade verläuft, in Frage. Am letzteren Haus war noch vor Jahren (bis um 1987) ein Wappenstein vorhanden, welcher das herzögliche Allianzwappen von Johann Friedrich dem Mittleren, Herzog von Sachsen (+1597) und das väterliche Wappen seiner Gemahlin Elisabeth von der Pfalz (+1596) und darunter das städtische Wappen beinhaltete. Es könnte als Ausdruck der Dankbarkeit und Verehrung gegenüber dem Herzog verstanden werden, der den Bau der Stadtbefestigung mit 200 Gulden unterstützt hatte.
Gaudlitz-Tournier
nach Hans Joachim Gaudlitz (*1960 + Mai 2002) bezeichnete Dresdener Stadtmeisterschaften im Tischtennis, prägte über 25 Jahre lang als Übungsleiter und Sportfunktionär in mehreren BSG in Dresden den Tischtennissport, organisiert die Dresdener Stadtmeisterschaften, die seit seinem Tod den Titel „Hans Joachim Gaudlitz –Gedenkturnier“ tragen.
Gaudlitz-Vorstadt
in
Wurzen, siehe Gaudlitz Häuser
Gaudlitz Wappen
im Jahr 1458 erfolgte für Johannes von Gaudlitz die Registrierung eines Siegels mit der Symbolik gekreuzter Lilienstengel. Wappendarstellungen mit zwei ins Andreaskreuz gelegten bewurzelten und beblätterten Lilienpflanzen für die adelige Familie sind auf einem Grabstein, diversen Briefen, Ahnentafeln und im Siebmacher Wappenbuch für den Zeitraum bis Anfang des 18. Jh. im Gebrauch nachgewiesen. Wappen im bürgerlich bäuerlichen Familienzweig sind bisher nicht bekannt.
Gaudlitz Weg
zwischen
Mügeln und dem
Oberhof Gaudlitz
beginnt am südlichen Rand von Mügeln von der Dübelner Straße aus in Richtung Oberhof Gaudlitz. Vom Oberhof Gaudlitz her heißt der Weg
Am Oberhof. Der Namen bezieht sich sicher auf den Zielort des Weges - den Oberen Hof Gaudlitz und nicht auf den Familiennamen. Seit wann der Weg den Namen trägt, ist nicht bekannt.
Gaudlitz-Werke
in
Coburg in Gräfenthal/ Thüringen betrieb Hufschmiedemeister Johann Georg Friedrich Gaudlitz (*4.1796) eine Schmiede und später eine Fahrradwerkstatt, in der u.a. Fahrradklingeln mit dem Aufdruck Gaudlitz hergestellt wurden. Sei Sohn Oskar Gaudlitz (*4.5.1883 in Gräfenthal ) zog am 28.07.1937 mit seiner Familie nach Coburg und gründete als Familienbetrieb mit seiner Tochter Elisabeth (*21.10.1918 in Gräfenthal/Thür./ + 16.7.1984 Coburg) in einem Kellerraum das Presswerk Oskar Gaudlitz OHG mit drei Maschinen zur Herstellung von Kunststoffteilen. Nach seinem Tode bauten 1955 seine Tochter und sein Sohn Karl Gaudlitz (*22.2.1924 in Gräfenthal/Thür. +27.5.1987 in Coburg/Bayern), der 1945 in die Firmenleitung eintrat, als Firmenchefs mit Pioniergeist und Innovationsfreude das neue Firmengelände in der Callenberger Str. 42 auf. Neben Spritz- und Pressmaschinen wurde eine Fabrikationsstätte für Werkzeugbau errichtet, um entsprechende Formen für individuelle Kundenaufträge zu bauen. Im eigenen Konstruktionsbüro entstand aus einem Kundenteil die Zeichnung für das Werkzeug zur Herstellung des Teiles. Das Werkzeug wurde dann im Werkzeugbau hergestellt und mit diesem Werkzeug auf Spritz- und Pressmaschinen dann die Teile für die Kunden. Begonnen wurde mit handfesten Teilen für Toaster und Geschirrspüler. Im Laufe der Jahre spezialisierte sich die Firma immer weiter und wurde immer größer. Die zu fertigenden Teile wurden immer spezifischer und zum Teil mü-klein, u.a. für die Zahnmedizin und Raumfahrt. Karl Gaudlitz war der ideenträchtige international umherreisende Firmenchef, der durch viele Geschäftsreisen , darunter insbesondere in die USA, ständig neue Ideen mitbrachte. Seine Schwester Elisabeth widmete sich hauptsächlich dem sozialen Bereich des Familienunternehmens. Da die beiden Töchter Karls die Firma nach dem Tode beider Firmengründer nicht weiterführen konnten, wurde der bisherige Familienbetrieb 1992 an die Firma Wasag-Chemie AG – jetzt H&R AG, Salzbergen verkauft. Der Firmenname „Gaudlitz“ bleibt erhalten, 2012 hat die Gaudlitz Gruppe 520 Mitarbeiter in Coburg, Wuxi(China) und Dacice (Tschechien), 150 Spritzgießmaschinen, Umsatz um 100 Mio €/Jahr
Chemische Fabrik Dr. Gaudlitz & Arndt GmbH in Leipzig
Firma für chemisch-pharmazeutische Präparate, wie „Dr.Walther Gaudlitz Sauerstoff-Mandelkleie“ für empfindliche Haut statt Seife und seit 1942 „Discreton Schutztabletten“, in Leipzig C 1, Nordstr. 38 und Leipzig N 22, Viertelsweg 70. In einer Nacht- und Nebelaktion durch DDR verstaatlicht, ehemalige Inhaber flüchteten in die Bundesrepublik Deutschland
Oberhof Gaudlitz
etwas oberhalb der eigentlichen Ortslage gelegen, war ein Grangie - ein wirtschaftlich und gewerblicher Musterhof / Klosterhof des Klosters Sornzig. Es dürfte im 14.Jh. der Stammsitz des Adelsgeschlechts derer “von Gaudlitz“ gewesen sein. Das heutige Rittergut Oberhof Gaudlitz wurde im Baustiel des Barock/Historismus durch den Leipziger Stadtplaner Dr. Ludolf Colditz im 18./19,Jh. errichtet. 1945 enteignet, später als Pflegeheim verwendet, nach 1990 kaufte die Familie Colditz das Kloster Sornzig samt dem dazugehörigen parkähnlichem Waldstück „Kranichau“ und ihren ehemaligen Familiensitz, den Oberhof Gaudlitz vom Freistaat Sachsen zurück und führte es in eine Stiftung über. Herrenhaus
Vito von Gaudlitz
heißt eine 2017 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden eröffnete Galerie. Sie befindet sich in der QF-Passage am Neumarkt in der Nähe der Frauenkirche. Die Galerie präsentiert auf zwei Etagen mit über 200 qm Ausstellungsfläche Exponate verschiedener Kunstformen und Künstler und vermittelt Gemälde, Fotokunstwerke, Skulpturen, Designobjekte und mehr.
Der Inhaber Mirko Joerg Kellner benannte die Galerie in Bezug auf den Ort Gaudlitz. In ihm wählte er einen der ehemaligen Bauerhöfe zu seinem „geliebten“ Wohnsitz. Dort hat er das „glückliche Lebensgefühl, in der leicht hügeligen von Obstbaumplantagen geprägten Landschaft einer sächsischen Toskana“ leben zu können.