Ernst Gustav Günther * 09.10.1875 Zeulenroda + 24.07.1972 Schwerin
Vater von Gustav Adolf Günther (1933-2021)
Verheiratet mit Sophie Ida Helene geb. Gaudlitz (1892-1966)
1929-1954 Pastor der altlutherischen St. Trinitatis Gemeinde in der sorbischen Parochie Weigersdorf in der Oberlausitz (Sachsen), mit fast 79 Jahren in den Ruhestand Senior der Pastorenschaft der Evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche in der DDR
Wilhelm Max Gaudlitz *1880 in Ernstthal/Glauchau + 1917 Flandern in einem Feldlazarett
Allbeliebter und hochgeschätzter erzgebirgischer Volksliedsänger zur Laute, Mitglied der Hohensteiner Stadtkapelle, Weber, Landwehrmann, Mitglied des Hohenstein-Ernstthaler Erzgebirgischen Zweigvereins. Nach seinem frühen Tod wurde durch den Erzgebirgsverein Hohenstein-Ernstthal zum Gedenken an ihn im damaligen Berggasthaus „Zur Bismarckhöhe“ ein Bild aufgehängt.
Oskar Gaudlitz * 1883 + 1945
Sohn von Georg Carl Bernhard Gaudlitz (1840-1909) - Gründungsvater der Gaudlitz-Werke Coburg
1936 nutzte er seine erzielten Einnahmen aus dem Verkauf des Stromnetzes an die Stadt Gräfenthal nach Ablauf der vertraglichen Betreiberzeit für den Kauf eines in Konkurs gegangenen Pressstoffwerkes im fränkischen Coburg. Mit Mut und Weitsicht hatte er sich für den modernen Werkstoff Kunststoff entschieden und legte damit das Fundament für einen modernen zukunftssicheren Betrieb der Kunststoffverarbeitung. 1937 gründet er als Familienbetrieb das Presswerk Oskar Gaudlitz OHG zusammen mit seiner Tochter Elisabeth Ernestine Jenny Gaudlitz (1918-1984), die mit ihrem Bruder Karl Friedrich Georg Gaudlitz (1924-1987) am heutigen Standort in Coburg.
Ehemann von Margaretha Magdalena geb. Gaudlitz (1887-1945)
Leipziger Maler (Dekorations- und Kunstmaler, Entwerfer und Restaurator, Öl- und Aquarellmaler und Zeichner von Bildnissen, Portraits, Landschaften, Stillleben und Tierbildern, auch allegorische und mythologische Szenen.
Ab 1920 unterrichtete er an der Städtischen Gewerbeschule Leipzig in der Fachabteilung Dekorative Malerei als Fachlehrer für Malerlehrlinge. Von 1936 bis 1946 lehrte er Dekorative Malerei an der Kunstgewerbeschule Leipzig.
Emil Block war einer der in Leipzig bis Mitte des 20.Jahrhunderts meist beschäftigten Maler im angewandten und bildkünstlerischen Bereich. Er beteiligte sich erfolgreich an einer Vielzahl von Ausstellungen.1926 und 1928 erhielt er Goldmedaillen anlässlich der Deutschen Maler- und Lackierertage in Leipzig.
Er hinterließ ein umfangreiches Werk von Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen. Noch erhalten sind Ausmalungen in der Kongresshalle, im Sitzungssaal und im Ratskeller des Neuen Rathauses, Wandbilder im Naturkundlichen Museum Leipzig und das von ihm 1959 restaurierte Ziffernblatt der Turmuhr des alten Rathauses. Als sein Hauptwerk gilt die 1932 geschaffene Ausgestaltung der ein Jahr später geweihten Bethanienkirche in Leipzig-Schleußig.
Heinrich Max Ferda * 1886 Leipzig + 1943 Auschwitz
Sohn von Bertha geb. Gaudlitz verh. Ferda
Geschäftsmann, Prokurist und Inhaber des Leipziger Familienunternehmens Ferda`s Lesezirkel, 1937 und 1941 wegen seiner jüdischen Herkunft inhaftiert, nach Auschwitz deportiert und am 24. Januar 1943 ermordet
Margaretha Magdalena geb. Gaudlitz verh. Block * 05.05.1887 + 20.06.1945 Leipzig
Magdalene war das Kind des Musikers Friedrich Wilhelm Louis Max Gaudlitz (*16.6.1860 Bernburg) und der Wirtschaftsgehilfin Anna Hulda geb. Körnig (1887-1980 in Leipzig). Genealogisch stammt der Vater aus der Schildauer Linie von Johann Andreas Gaudlitz (*1732). Die Ehe der Eltern wurde nach 10 Jahren 1896 geschieden. Der Vater verließ die Familie und brach alle Kontakte ab. So wurde Magdalena ab dem 9. Lebensjahr von der Mutter, gemeinsam mit ihrer 3 Jahre jüngeren Schwester Dora * 1890, verh. Herforth - Mutter von Prof. Dr.-Ing. habil., Dr. h. c. Lieselott Herforth (1916-2010) -, ihrem Bruder Artur und zwei weiteren Kindern, die im Kleinkindalter starben, in Dresden erzogen. In zweiter Ehe heiratete die Mutter einen Karp.
Auf Grund ihrer guten Stimme wurde Magdalena eine Freistelle am Leipziger Konservatorium angeboten, auf die sie zu Gunsten ihres Mannes verzichtete. Sie arbeitete später gemeinsam mit ihrer Schwester Dora als Verkäuferin im Leipziger Schuhhaus Madler
Hermann Robert Otto Gaudlitz * 1890 in Schildau +1946 Gotha/Thüringen
1910-1914 Konservatorium zu Leipzig (Geige), 1916-1917 Konzertmeister des Musikkorps Infanterie-Regiment 52, 1918 musikalischer Leiter der Flieger-Ersatzabteilung, 1919 1.Violonist Landesorchester Gotha - Landes-Theater Gotha, 1925 Ernennung zum Kammermusiker, 1930-1931 Theater Meiningen, ab 1935 Konzertmeister im Loh-Orchester Sondershausen und im Landes-Orchester Gotha, 1940 lehrt er am Konservatorium Sondershausen
Emil Hugo Gaudlitz *1891 Friedrichshagen Kreis Niederbarnim + 1931 Bunzlau (Boleslawiec)
SPD Mitglied, 1918 Delegierter zum 1. Rätekongress in Berlin; 1919-1921 Stadtverordneter in Bunzlau, Mitglied des Kreistags und Kreisausschusses sowie Kreisdeputierter in Bunzlau; 1919-1925 unbesoldeter Stadtrat in Bunzlau; Sept. 1925-1928 Geschäftsführer des Kreisarbeitsamts in Bunzlau; 1920- 1925 Ausschussvorsitzender der AOK, Verwaltungsratsmitglied der Stadtbank, einer von drei Vorstandsmitgliedern der Volkshausgenossenschaft Bunzlau e.G.m.b.H. und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Arbeitsnachweises in Bunzlau, Mitglied des Landtag Preußen 1924-1928
Hermann Gerhard Gaudlitz *1895 Oschatz + 1980 Schweinsberg
Dr. med., praktischer Arzt in Berthelsdorf bei Neustadt/Sachsen, baute von 1951-1963 als Chefarzt die Spezialklinik für Rheumatologie im Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus Berlin-Buch auf, Mitbegründer der Rheumatologie in der DDR, 1962 Medizinalrat
Richard Paul Franz Gaudlitz * 1897 Berlin-Schöneberg + 1960 Berlin-Zehlendorf
Seit 1925 Architekt und Bauingenieur, unter seiner Bauleitung durch Bausicherung und Restaurierung 1951-1953 wird die alte Dorfkirche von 1768 in Berlin-Zehlendorf gerettet, sie wurde auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung Friedrich II. (Friedrich der Große, Alter Fritz (1712-1786) nach Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) erbaut
Hanna Marianne Günzel geb. Haubold * 1898 Leipzig +1994 Seefeld-Hechendorf/Bayern
Ur-Ur-Ur-Urenkelin von Pfarrer Gottlieb Gaudlitz (* 1694 Leipzig)
Lehrerin, Psychologin, Sozialarbeiterin, Wissenschaftlerin, Frauenrechtlerin, 1919-1926 Lehrerin an Volks-und Berufsschulen in Leipzig und Borna, heiratet in erster Ehe 1924 Ernst Alfred Schmidt-Sas, der sie sehr fördert, studiert 1926-1932 an der Universität Leipzig Psychologie, Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Volkswirtschaft, 1933 Dr.phil., ihre Doktorarbeit zum Thema „Bildbetrachtung durch Kinder und Jugendliche - Versuche über das Unterscheiden von Bildern verschiedenen Stils“ erscheint 1943 mit 108 Seiten als Buch gedruckt im Verlag Beck. Sie unterrichtet bis 1937 als Lehrerin am Sozialpädagogischen Frauenseminar der Stadt Leipzig Kindergärtnerinnen, u.a. hospitierte sie dabei in Kindergärten und Horten. 1939 widmet sie ihren dortigen Schülerinnen und Schülern ihr Buch „Seelisches Erwachen u. geistiges Reifen -Lehr- u. Lernbuch der Kinder-seelenkunde“. Die letzte Auflage unter dem Titel „Kinderpsychologie“ erscheint 1962 und war über 25 Jahre das Standardwerk der Kinderpsychologie. 1960 widmet sie sich dem Aufbau einer Schwesternhochschule im Wilhelm-Polligkeit-Institut im Frankfurter Universitätsviertel, deren Co-Leiterin sie bis 1965 war
Walther Emil Gaudlitz * 1899 Hohenstein-Ernstthal + 1963 Bielefeld
Nach einem Jura-Studium promoviert er 1932 an der Universität Leipzig zum Dr. jur. (Thema: Okkultismus und Strafgesetz), ab-solviert anschließend an gleicher Uni ein Chemiestudium zum Dipl.-Chemiker, gründet 1933 die Chemischen Fabrik Dr. Gaudlitz GmbH - Fabrik chemisch-pharmazeutischer Präparate Leipzig, Erweiterung 1938 unter Einbeziehung eines weiteren Gesellschaf-ers zur Chemischen Fabrik Dr. Gaudlitz & Arndt GmbH, 1943 erfolgen schwerste Zerstörungen an der Firma durch die alliierten Luftangriffe auf Leipzig
Lieselott Herforth * 1916 Altenburg + 2010 Dresden
Mutter: Dora geb. Gaudlitz * 1890 Leipzig
Liselott Herforth studierte 1936 bis 1940 an der TH Berlin-Charlottenburg angewandte Mathematik und technische Physik, von 1947 bis 1948 bei Werner Heisenberg als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin von Hartmut Kallmann am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie Berlin-Dahlem, Thema der Dissertation: Die Fluoreszenz organischer Substanzen bei Anregung mit Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung“. Am Institut für Medizin und Biologie Berlin-Buch der Deutschen Akademie der Wissenschaften (DAW), geleitet von Prof. Dr. Walter Friedrich, konnte sie in der Abteilung Bio-physik bald ein eigenes Laboratorium aufbauen. Im Jahr 1953 habilitierte sie an der Universität Leipzig über Grundlagen der Fluoreszenzanwendung in der Medizin. Sie war damit die dritte Frau, die sich in der DDR, und die siebente, die sich in Deutschland seit der Weimarer Republik in dem traditionell von Männern dominierten Fach Physik habilitierte.
Lieselott Herforth war nach ihrer Habilitation Dozentin für Strahlenphysik an der Universität Leipzig, Leiterin der Abteilung Ausbildung an dem von Carl Friedrich Weiss errichteten Leipziger Akademieinstitut für angewandte Radioaktivität, 1957 bis 1960 Professorin für angewandte Radioaktivität an der jungen TH für Chemie Leuna-Merseburg, bevor sie 1960 zur Professorin an die TH Dresden berufen wurde und ab 1962 Professorin für Anwendung radioaktiver Isotope war. Seit Frühjahr 1962 war sie hier Direktorin des Instituts für Anwendung radioaktiver Isotope an der Fakultät für Mathematik. Schon Mitte der 60er Jahre konnten Lieselott Herforth und ihr Team auch international anerkannte Leistungen vorweisen, insbesondere auf dem Gebiet der Thermolumineszenzdosimetrie. Von 1962 bis 1967 war sie Leiterin der Deutschen Delegation der Arbeitsgruppe Isoto-penanwendung in der ständigen Kommission des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). 1963 wurde sie als Kandidatin des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) in die Volkskammer gewählt. Seit November 1963 gehörte sie dem Staatsrat der DDR an.
Von 1965 bis 1968 stand Herforth der TU Dresden als Rektorin vor und war damit die erste Rektorin einer Universität in Deutschland. Von 1969 bis zur Emeritierung im Jahre 1977 lehrte sie als ordentliche Professorin für Experimentalphysik-Radioaktivität und Dosimetrie an der Spitze eines Wissenschaftsbereichs an der Sektion Physik der TU Dresden.
Herforth wurde 1969 zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften ernannt. Sie erhielt u.a. 1964 den Vaterländischen Verdienstordens der DDR in Silber, 1966 den Orden Banner der Arbeit, 1971 den Nationalpreis der DDR für Wissenschaft und Technik und 1974 die Ehrendoktorwürde der Universität für Chemische Industrie in Veszprém/Ungarn.
Nach ihrer Emeritierung wurden ihr u.a. folgende Ehrungen zu Teil:
Elisabeth Ernestine Jenny Gaudlitz * Coburg 1918 + 1984 Coburg
Tochter von Oskar Gaudlitz
Nach dem Tod des Vaters 1945 führte sie die Firma zusammen mit ihrem Bruder Karl Friedrich Georg Gaudlitz
Ruth Gaudlitz verh. Toeplitz * 1921 Berlin-Lichterfelde + 2010 Berlin-Marzahn
1954 CDU-Abgeordnete in der ersten Stadtverordnetenversammlung Ost-Berlin bis Ende der 1960er Jahre, von 1954 bis 1987 Mitglied im Bundesvorstand des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands (DFD), Ehefrau von Dr. jur. Heinrich Theodor Toeplitz (1914-1998), 1951-1990 Mitglied der Volkskammer der DDR, 1960-1986 Präsident des Obersten Gerichts der DDR, 1966-1989 stellvertretender Parteivorsitzender der Ost-CDU, November 1989 Vorsitzenden des zeitweiligen Ausschusses zur „Überprüfung von Fällen des Amtsmissbrauchs, der Korruption, der persönlichen Bereicherung und anderer Handlungen“ durch ehemalige DDR-Staats- und Parteifunktionäre
Karl Friedrich Georg Gaudlitz * 1924 + 1987
Sohn von Oskar Gaudlitz (1883-1945) und Bruder von Elisabeth Ernestine Jenny Gaudlitz (1918-1984)
Die Errichtung eines eigenen Werkzeugbaubetriebes 1949, dem 1955 erfolgten Neubau eines Firmengeländes und der Entscheidung nach dem bisherigen Verpressen duroplastischer Werkstoffe auch Thermoplaste zu verspritzen waren die Grundlagen, dass die Firma GAUDLITZ GmbH Ende der 1980er Anfang der 1990er Jahre eine führende Stellung innerhalb der Branche der Kunststoffverarbeitung in Deutschland mit bis zu 330 Mitarbeitern und einem firmeneigenem Ausbildungszentrum einnahm. Nach dem Tod der beiden geschäftsführenden Gesellschafter erfolgte 1992 die Übernahme durch die Firmengruppe Wasag-Chemie AG, Essen.
Gustav Adolph Günther * 1933 Weigersdorf/Oberlausitz + 2021 Ludwigslust
Vater Ernst Gustav Günther (1875-1972)
Mutter Sophie Ida Helene geb. Gaudlitz (1892-1966)
1955-1959 Kantor in Berlin-Mitte, 1960-1970 Pfarrer in Schwerin an der altlutheranischen Kirche (ELaK), 1970 Lübz, Wechsel in SELK Landeskirche, 1981-1998 Ludwigslust, Stiftspropst Stift Bethlehem/LK Mecklenburg